Theorie U – Otto Scharmer

Okay, ich stelle mir also vor, dass ich und das Team gemeinsam etwas Großes auf die Beine stellen wollen – dass wir uns wirklich auf eine Art Reise begeben, die uns weiterbringt. Da gibt’s diesen Weg, die U-Theorie, die uns zeigt, wie wir nicht nur unser Ziel erreichen, sondern unterwegs auch als Team zusammenwachsen und das Beste aus jedem rausholen. Klingt gut, aber wie funktioniert das genau?

Die U-Theorie nach Otto Scharmer zeigt uns, dass es eigentlich zwei Wege gibt, die parallel laufen: einen äußeren Weg und einen inneren Weg. Der äußere Weg ist der Teil, wo wir die konkreten Schritte angehen und Dinge tatsächlich umsetzen. Der innere Weg ist, wie wir uns aufeinander einlassen und bereit sind, wirklich zuzuhören und unsere besten Ideen beizusteuern.

Die Reise durch das „U“ verlangt, dass wir erst mal ganz offen werden – mit dem Kopf, dem Herz und dem Willen. Nur so kommen wir auch wirklich in die Tiefe und finden etwas Neues und Wertvolles.

Starten: Was will ich wirklich schaffen?

Am Anfang steht das Beobachten. Ich muss bereit sein, alles erst mal so zu sehen, wie es ist, ohne zu werten oder vorschnell zu entscheiden. Ich schaue mich um, höre anderen zu und lasse alles zu, was vielleicht eine Idee wert sein könnte. Ich muss offen sein und meine üblichen Denkmuster loslassen – das nennt sich Open Your Mind. Es geht darum, die Dinge von Grund auf zu erfassen und zu entdecken, was noch alles möglich ist, was wir vielleicht übersehen haben. Wenn ich diesen Raum lasse, kann wirklich jeder seine Ideen einbringen, und wir bekommen eine Fülle von neuen Perspektiven. Ich merke, dass hier Rogers‘ Idee von Akzeptanz wichtig wird: Ich muss die anderen und ihre Gedanken annehmen, wie sie sind, ohne direkt zu urteilen. Jeder soll spüren, dass seine Ideen willkommen sind.

Der nächste Schritt: Kann ich mich wirklich einlassen?

Jetzt kommt die Phase, in der ich mein Herz öffne – und das ist nicht einfach nur eine Metapher. Es bedeutet, dass ich meine eigenen Überzeugungen und Gefühle ehrlich auf den Tisch legen muss und genauso zulassen muss, dass die anderen ihre Gefühle ausdrücken. Es erfordert Empathie und die Bereitschaft, wirklich zuzuhören. Carl Rogers hat das ziemlich genau beschrieben: Empathie bedeutet, den anderen zu verstehen, so wie er sich fühlt und nicht, wie ich ihn gern sehen würde. Wenn ich das schaffe, fühlt sich jeder im Team wohl und sicher – genau so, wie er ist. Und das gibt uns die Offenheit, die wir brauchen, um ehrlich zu sein und uns wirklich zu verstehen.

Interessant ist auch das Wort „Heart“ – mittendrin steht „Ear“, also das Ohr. Es erinnert mich daran, dass ich erst wirklich verstehe, wenn ich aufmerksam zuhöre. Akzeptanz ist der Schlüssel. Ohne diese Offenheit kann das Team sich nicht wirklich entfalten, und jeder Einzelne würde sich zurückhalten. Hier wird das Ganze persönlich, denn wir öffnen uns – als Team und auch ich für mich selbst.

Die Tiefe: Der Punkt, an dem’s ernst wird

Am tiefsten Punkt des „U“ merke ich, dass es richtig zur Sache geht. Hier müssen wir bereit sein, alte Muster loszulassen, die Zweifel anzuschauen und uns zu fragen, ob wir wirklich mutig weitergehen wollen. Es ist, als ob wir uns entscheiden müssen, alles, was uns bisher im Kopf rumging, auf den Prüfstand zu stellen und eventuell neu zu denken. Und das erfordert Mut. Zum Glück braucht es oft nur ein Prozent mehr Mut, wie Romy Kranich-Stein zu sagen pflegt, um den Schritt in die nächste Phase zu schaffen. Eine winzige, aber bewusste Entscheidung, um über die Schwelle zu gehen. Das ist der Punkt von Open Your Will: ich muss das Alte loslassen und bereit sein, das Neue willkommen zu heißen.

Und genau hier kommen die Reflexionsschleifen ins Spiel, und zwar nicht nur jetzt, sondern eigentlich die ganze Zeit über. Diese Schleifen sind wie kleine Stopps, bei denen ich zurückschaue und überlege: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Passt das, was wir hier schaffen, noch zu unserem Ziel? Am tiefsten Punkt sind diese Schleifen absolut notwendig, um sich über die eigenen Zweifel klar zu werden und zu entscheiden, ob wir bereit sind, weiterzumachen.

Die nächsten Schritte: Was ist jetzt möglich?

Jetzt, da wir bereit sind, geht es darum, all das zu nehmen, was wir gesammelt und entdeckt haben, und es zu verdichten – die besten Ideen herauszupicken und klar zusammenzuführen. Hier setze ich auf die Talente und Stärken des Teams, und jeder bringt seine Ideen mit ein, ohne dass jemand dominiert oder zurückgesteckt wird. Die Reflexionsschleifen sind weiter dabei: Wir halten inne, überlegen und machen uns klar, ob noch was fehlt oder verändert werden sollte. Jetzt kommt Rogers‘ Ehrlichkeit ins Spiel: jeder kann offen sagen, was wirklich passt und was noch nicht – ehrlich und direkt, aber mit dem Ziel, uns als Team weiterzubringen.


Der Test: Wie geht es in der Realität?

Schließlich sind wir bereit, das Ganze auszuprobieren. Jetzt setzen wir um, was wir entwickelt haben, und lassen es auf die Realität los. Natürlich heißt das auch, dass wir ehrlich mit uns selbst sind, wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir gedacht haben. Auch hier helfen die Reflexionsschleifen, damit wir direkt anpassen und verbessern können. Das Projekt wird dadurch Stück für Stück klarer und besser. Rogers‘ Idee der Ehrlichkeit hilft uns hier enorm – wir können offen ansprechen, was klappt oder nicht, und das Projekt wird durch diese Offenheit immer stärker und durchdachter.

Begleitung und Unterstützung

Bei so einer Reise hilft es, wenn jemand uns begleitet, gerade in den Momenten, in denen es schwer wird. Eine gute Begleitung unterstützt uns dabei, dass jeder sich einbringt und alles da ist, was wir brauchen – manchmal auch durch kleine Anstöße oder gezielte Fragen, wenn wir uns festfahren. Die Begleitung hilft auch, dass wir uns immer wieder daran erinnern, was Rogers beschreibt: dass Empathie, Akzeptanz und Ehrlichkeit entscheidend sind, um das Team zusammenzuhalten und unsere volle Energie in das Projekt fließen zu lassen.

Das Fazit: Gemeinsam zum Ziel

Die U-Theorie ist also wirklich eine Reise – ein Prozess, der uns fordert, aber auch verbindet und wachsen lässt. Am Ende geht es nicht nur darum, das Ziel zu erreichen, sondern auch darum, dass wir diesen Weg wirklich zusammen genießen und daraus lernen. Wenn wir Empathie und Akzeptanz leben, wie Rogers es beschreibt, schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich jeder wohlfühlt und sich voll einbringen kann.

Und vielleicht ist das die größte Erkenntnis der U-Theorie: Wenn ich mein Ego zurücknehme, den anderen aufmerksam zuhöre und mich selbst voll einbringe, dann entsteht ein Team, das mehr schafft, als wir alleine je hätten erreichen können. Der Weg durchs „U“ ist herausfordernd, aber er kann auch richtig Spaß machen – und am Ende wird das Ergebnis wirklich etwas Besonderes sein.nicht nur gut, sondern auch einzigartig wird. Diese Reise ist herausfordernd, aber durch die Offenheit und das gemeinsame Wachstum spüre ich eine echte Freude daran, und ich bin gespannt auf das, was wir noch schaffen können.